Montag, 6. Dezember 2010

KnitHerStory - 100 Jahre internationaler Frauentag

Am 19. März 1911 wurde in Österreich zum ersten Mal der Frauentag begangen. Unter der Beteilung von 20 000 mehrheitlich Frauen fand in Wien eine Demonstration für Forderungen wie das allgemeine Frauenwahlrecht oder gleichen Lohn für gleiche Arbeit statt. Im März 2011 jährt sich der internationale Frauentag zum 100. Mal. Die Strickistinnen nehmen gemeinsam mit dem Verein Genderraum dieses Ereigniss zum Anlass, um nicht nur an diese Demonstration zu erinnern, sondern vor allem um auf das unermüdliche Kämpfen von Frauen für gleiche Rechte aufmerksam und die Beteilung von Frauen an der Geschichte sichtbar zu machen. "Sichtbarmachung" bedeutet in diesem Fall in erster Linie "Sichtbarstricken" des Weges dieser ersten Demonstration von 1911. Indem wir Objekte auf dem Weg der Demonstration einstricken und somit diesen Weg symbolisch erstricken, fordern wir auch die Entprivatisierung textiler Techniken und die Eroberung des primär männlich kodierten öffentlichen Raums.
Mehr Infos und Anleitung zum Mitstricken: KnitHerStoryBlog

Dienstag, 30. November 2010

Foto der Woche

Die von uns eingestrickte Salztorbrücke wurde
zum Foto der Woche auf derstandard.at.

Mittwoch, 10. November 2010

Strickistinnen schlagen Brücken!

Jetzt ist schon wieder was passiert.
Die Salztorbrücke ist eingestrickt.
Der Donaukanal hat endlich auch ein textiles Graffiti!
Mehr Fotos gibts auf Flickr

  









Freitag, 15. Oktober 2010

Das große Stricken?

Zur Zeit sind nicht nur wir Strickistinnen mit Gestricktem im öffentlichen Raum präsent. Die Firma innocent Alps GmbH plakatiert groß und zahlreich ihr "großes Stricken!".
Dahinter steckt folgendes: 
Menschen werden dazu aufgefordert, Hauben (ja, winzig kleine Hauben) für die kleinen Getränkeflaschen der innocent smoothies zu stricken und an das Unternehmen zu senden. Die Hauben werden dann den Produkten aufgesetzt und ins Geschäft gestellt. Für jede verkaufte Flasche mit Haube spendet die innocent Alps GmbH 20 Cent an die Caritas. 
Das Projekt wurde in anderen Ländern bereits mehrmals und mit scheinbar großem Erfolg durchgeführt. Laut "Mützometer" auf der Homepage wurden in Österreich bis heute 4865 Hauben eingesandt.
Das Unternehmen individualisert und personalisiert mit dieser, zugegeben sehr schlauen, Marketingidee, mit extrem niedrigen Kosten ihre Produkte, steigert ihre Umsätze und ihr Ansehen.
Das Material und die Zeit, die in die Produktion so einer Haube investiert werden müssen, sind mit 20 Cent niemals abgedeckt. Alle, die Mitmachen spenden also vor allem an innocent, ihr Material, ihre Zeit und vor allem ihre Kreativität. 
Deshalb möchte ich hier zum Boykott dieser Marketingschiene aufrufen. Liebe StrickfreundInnen investiert eure Strickenergie lieber in eure eigenen Projekte. Ich bin sicher ihr habt viele tolle, spannende, interessante Ideen!
Antonia von den Strickistinnen

Mittwoch, 29. September 2010

Wollsupport - please!

Wir planen unser nächstes großes Projekt und sind am Stricken.
Wie ihr euch vorstellen könnt, brauchen wir dafür richtig viel Wolle. Nachdem das immer mehr auf unsere Geldbörseln drückt und wir vermuten, dass in den Wohnungen unserer UnterstützerInnen jede Menge Wolle auf ihren Einsatz wartet, starten wir hiermit einen Wollsupportaufruf!

Du willst unsere Projekte mit einer Wollspende unterstützen? Dann kontaktiere uns bitte per Mail (strickistinnen@gmail.com). Wir freuen uns über jegliche Art, Farbe, Menge an Wolle und holen sie gerne an einem beliebigen Treffpunkt in Wien ab, oder freuen uns, wenn du sie uns schickst. Als kleines Dankeschön bekommst du Info und Foto, wie und wo wir deine Wolle zum Kunstwerk gemacht haben.

Montag, 27. September 2010

Strickismus - die inoffensivste Form von Graffiti?

Unser Werk vom Samstag wurde bereits entfernt. Das ist keine neue Erfahrung. Unsere Spuren im öffentlichen Raum sind bisher - abgesehen von einer Ausnahme bei der Rahlgasse - immer innerhalb von wenigen Stunden wieder verschwunden.
Unsere Form der Straßenkunst ist eine, wie ich finde, sehr inoffensive Form. Trotzdem reagiert die Stadt sehr schnell. Für Dinge ohne augenscheinlichen Zweck gibt es scheinbar keinen Platz in Wien.
Natürlich bin ich neugierig, wer sich verantwortlich fühlt einen Baum von Gestricktem zu "säubern". Oder haben jemandem unsere Strickereien so gut gefallen, dass sie/er sie mitgenommen hat (die mir persönlich sympathischere Vorstellung)?
Um das herauszufinden müssten wir eine Überwachung starten, aber genau dagegen stricken wir ja an.
Unser Werk ist vollendet, wenn wir es angestrickt haben. Alles was dann passiert, regelt der öffentliche Raum.
Dennoch taucht die Idee Genehmigungen für unsere Aktionen zu erlangen immer wieder mal auf. Aber hätten wir uns damit nicht bereits der sozialen Normierung unterworfen?

Samstag, 25. September 2010

Dezentraler Aktionstag im Rahmen von platz-da!?


Einige von uns entschlossen sich heute spontan beim dezentralen Aktionstag im Rahmen von platz-da!? mitzumachen und die Stadt mit einer weiteren Strickaktion zu überraschen.
Zum Stricken trafen wir uns regenbedingt im Prückel.
Unsere Werke montierten wir direkt anschließend auf der Platane hinter dem Lueger Denkmal.

Mittwoch, 8. September 2010

Im Öffentlichen Raum

Laut einem Zitat des Gewista COO Hansjörg Hosp in der Standard-Ausgabe vom 23. August 2010 sei die Gewista ein kleines Unternehmen. Ein Blick auf die Homepage der Gewista verrät anderes. Dort wird davon gesprochen, dass die Gewista zu den größten Medienunternehmen Österreichs gehöre und das bedeutendste Außenwerbeunternehmen unseres Landes sei, resultierend aus der absoluten Marktführerschaft in der Bundeshauptstadt Wien. Die Gewista, so ist weiter zu lesen, gehöre zudem zu den Top-5-Medienkonzernen Österreichs.
Ankündigungen haben ihren Preis. Bei Gewista keinen geringen. Ankündigen kann nur, wer es sich finanziell leisten kann. Gleichzeitig darf beinahe ausschließlich nur an jenen Orten affichiert werden, die von der Gewista dazu – gegen Geld natürlich – zur Verfügung gestellt werden.
Somit bestimmt die Gewista welche Plakate öffentlich gemacht werden, bestimmt also auch die Gestaltung des Öffentlichen Raumes, reguliert ihn.
Natürlich, ein Öffentlicher Raum kann kein Regelfreier Raum sein. Da wäre zu viel verlangt, utopisch. Obwohl gerade mit shared spaces, also regelfreie Verkehrszonen, gute Erfahrungen gemacht worden sind. Er kann auch kein Rechtsfreier Raum sein.
Im Öffentlichen Raum sind mir nur bestimmte Verhaltensweisen möglich, die durch die Organisation desselbigen determiniert sind. Befinden sich auf einer Fläche Bänke, kann ich drauf sitzen. Sitzend kann ich lesen, sprechen, nichts tun, schlafen. Letzteres könnte ich besser, würde ich auf den Bänken liegen dürfen. Aber es sind Sitzbänke. Zunehmens wird das verstärkt auch dadurch deutlich gemacht, indem die Sitzbänke durch Armlehnen unterbrochen werden, so dass ich auf keinen Fall mehr liegen kann.
Auf einem Gehsteig darf ich, wie der Name schon sagt, gehen. Nicht darauf Radfahren, obwohl ich das immer wieder mal tue, auch nicht stehen, tu ich auch manchmal, auch darf ich mir keinen Stuhl darauf stellen, mich hinsetzen und tun, was auch immer eigentlich sitzend getan werden darf.
In Parkanlagen darf ich auf den dafür vorgesehenen Sitzbänken sitzen und mich auf den dafür vorgesehenen Wegen auf die dafür vorgesehene Fortbewegungsart fortbewegen, meistens ist dies Gehen. Ich darf die Grünflächen nicht betreten, dafür gibt extra vorgesehene Grünflächenabschnitte, Verweilzonen. Ansonsten darf ich Grünflächen ansehen.
Die Beispiele können vermutlich endlos erweitert und vertieft werden. Es lohnt sich auf jeden Fall darüber nachzudenken, wem der Öffentliche Raum eigentlich gehört, wo die Grenzen der Nutzung sind und welchen Regeln wir bei seiner Nutzung begegnen.
Wie wäre es aber damit: Der Öffentliche Raum als Demokratischer Raum. Das würde beinhalten, dass ich mitbestimmen kann, wie er gestalten wird, wie er genutzt wird. Ein Anfang dafür wäre Routinen der Raumnutzung zu unterbrechen um neue Sicht- und auch Nutzungsweisen des Öffentlichen Raums zu ermöglichen. Anregungen dazu gibt es ja.

Mittwoch, 14. Juli 2010

Einstricken verboten!


Strickistinnen stricken "Plakatieren verboten"-Plakat am Museumsplatz ein
Anfang 2010 wurde in Wien die Firma "Kultur.Plakat" gegründet. Sie ist eine 70%ige Tochter der Gewista und hat den Auftrag wildes Plakatieren einzudämmen und auch aus kleinen Plakatflächen zB für Konzertankündigungen Werbeeinnahmen zu lukrieren. kulturrat.at weißt darauf hin, dass "die Kultur:Plakat-PlakatiererInnen nach Angaben der Gewista auch den Auftrag haben, alle ihrer Meinung nach illegal angebrachten Plakate (naturgemäss praktisch alle, die nicht von ihnen selbst geklebt wurden) zu entfernen." Kommerzielle Werbeflächen nehmen damit immer mehr zu und scheinen unbeschränkt zur Verfügung zu stehen. Die Möglichkeit der freien Meinungsäußerung im öffentlichen Raum, für die, die nicht über die notwendigen finanziellen Ressourcen verfügen, wird gleichzeitig immer mehr beschnitten.
Um auf das Plakatverbot aufmerksam zu machen, plakatiert Kultur.Plakat in der ganzen Stadt graue Plakate mit der Aufschrift "Plakatieren verboten". Ohne Impressum versteht sich.
Mit unserer Aktion "Einstricken verboten" wollen wir auf diese Entwicklung aufmerksam machen und auf die absurde Vorgehensweise von Kultur. Plakat hinweisen.

Donnerstag, 27. Mai 2010

Neues von den Strickistinnen: Erste Aktion in Wien

Am 26.5. zogen wir aus um die Laternen bei der Rahlgasse/ Ecke Mariahilferstraße in Beschlag zu nehmen. Treffpunkt 06:00 vor Ort.
Nach perfekter Vorbereitungsarbeit - wir hatten die Zusammensetzung von 5 Strickteilen geplant, darunter ein Import aus Madrid - mussten wir unser Werk nur noch annähen.


Das Ergebnis wird sich hoffentlich noch lange sehen lassen. Statusberichte sind unbedingt erwünscht!


Dienstag, 11. Mai 2010

Wir sind die Strickistinnen.
Gründerinnen des Strickismus.