Wir planen unser nächstes großes Projekt und sind am Stricken.
Wie ihr euch vorstellen könnt, brauchen wir dafür richtig viel Wolle. Nachdem das immer mehr auf unsere Geldbörseln drückt und wir vermuten, dass in den Wohnungen unserer UnterstützerInnen jede Menge Wolle auf ihren Einsatz wartet, starten wir hiermit einen Wollsupportaufruf!
Du willst unsere Projekte mit einer Wollspende unterstützen? Dann kontaktiere uns bitte per Mail (strickistinnen@gmail.com). Wir freuen uns über jegliche Art, Farbe, Menge an Wolle und holen sie gerne an einem beliebigen Treffpunkt in Wien ab, oder freuen uns, wenn du sie uns schickst. Als kleines Dankeschön bekommst du Info und Foto, wie und wo wir deine Wolle zum Kunstwerk gemacht haben.
Mittwoch, 29. September 2010
Montag, 27. September 2010
Strickismus - die inoffensivste Form von Graffiti?
Unser Werk vom Samstag wurde bereits entfernt. Das ist keine neue Erfahrung. Unsere Spuren im öffentlichen Raum sind bisher - abgesehen von einer Ausnahme bei der Rahlgasse - immer innerhalb von wenigen Stunden wieder verschwunden.
Unsere Form der Straßenkunst ist eine, wie ich finde, sehr inoffensive Form. Trotzdem reagiert die Stadt sehr schnell. Für Dinge ohne augenscheinlichen Zweck gibt es scheinbar keinen Platz in Wien.
Natürlich bin ich neugierig, wer sich verantwortlich fühlt einen Baum von Gestricktem zu "säubern". Oder haben jemandem unsere Strickereien so gut gefallen, dass sie/er sie mitgenommen hat (die mir persönlich sympathischere Vorstellung)?
Um das herauszufinden müssten wir eine Überwachung starten, aber genau dagegen stricken wir ja an.
Unser Werk ist vollendet, wenn wir es angestrickt haben. Alles was dann passiert, regelt der öffentliche Raum.
Dennoch taucht die Idee Genehmigungen für unsere Aktionen zu erlangen immer wieder mal auf. Aber hätten wir uns damit nicht bereits der sozialen Normierung unterworfen?
Unsere Form der Straßenkunst ist eine, wie ich finde, sehr inoffensive Form. Trotzdem reagiert die Stadt sehr schnell. Für Dinge ohne augenscheinlichen Zweck gibt es scheinbar keinen Platz in Wien.
Natürlich bin ich neugierig, wer sich verantwortlich fühlt einen Baum von Gestricktem zu "säubern". Oder haben jemandem unsere Strickereien so gut gefallen, dass sie/er sie mitgenommen hat (die mir persönlich sympathischere Vorstellung)?
Um das herauszufinden müssten wir eine Überwachung starten, aber genau dagegen stricken wir ja an.
Unser Werk ist vollendet, wenn wir es angestrickt haben. Alles was dann passiert, regelt der öffentliche Raum.
Dennoch taucht die Idee Genehmigungen für unsere Aktionen zu erlangen immer wieder mal auf. Aber hätten wir uns damit nicht bereits der sozialen Normierung unterworfen?
Samstag, 25. September 2010
Dezentraler Aktionstag im Rahmen von platz-da!?
Einige von uns entschlossen sich heute spontan beim dezentralen Aktionstag im Rahmen von platz-da!? mitzumachen und die Stadt mit einer weiteren Strickaktion zu überraschen.
Zum Stricken trafen wir uns regenbedingt im Prückel.
Unsere Werke montierten wir direkt anschließend auf der Platane hinter dem Lueger Denkmal.
Sonntag, 19. September 2010
Mittwoch, 8. September 2010
Im Öffentlichen Raum
Laut einem Zitat des Gewista COO Hansjörg Hosp in der Standard-Ausgabe vom 23. August 2010 sei die Gewista ein kleines Unternehmen. Ein Blick auf die Homepage der Gewista verrät anderes. Dort wird davon gesprochen, dass die Gewista zu den größten Medienunternehmen Österreichs gehöre und das bedeutendste Außenwerbeunternehmen unseres Landes sei, resultierend aus der absoluten Marktführerschaft in der Bundeshauptstadt Wien. Die Gewista, so ist weiter zu lesen, gehöre zudem zu den Top-5-Medienkonzernen Österreichs.
Ankündigungen haben ihren Preis. Bei Gewista keinen geringen. Ankündigen kann nur, wer es sich finanziell leisten kann. Gleichzeitig darf beinahe ausschließlich nur an jenen Orten affichiert werden, die von der Gewista dazu – gegen Geld natürlich – zur Verfügung gestellt werden.
Somit bestimmt die Gewista welche Plakate öffentlich gemacht werden, bestimmt also auch die Gestaltung des Öffentlichen Raumes, reguliert ihn.
Natürlich, ein Öffentlicher Raum kann kein Regelfreier Raum sein. Da wäre zu viel verlangt, utopisch. Obwohl gerade mit shared spaces, also regelfreie Verkehrszonen, gute Erfahrungen gemacht worden sind. Er kann auch kein Rechtsfreier Raum sein.
Im Öffentlichen Raum sind mir nur bestimmte Verhaltensweisen möglich, die durch die Organisation desselbigen determiniert sind. Befinden sich auf einer Fläche Bänke, kann ich drauf sitzen. Sitzend kann ich lesen, sprechen, nichts tun, schlafen. Letzteres könnte ich besser, würde ich auf den Bänken liegen dürfen. Aber es sind Sitzbänke. Zunehmens wird das verstärkt auch dadurch deutlich gemacht, indem die Sitzbänke durch Armlehnen unterbrochen werden, so dass ich auf keinen Fall mehr liegen kann.
Auf einem Gehsteig darf ich, wie der Name schon sagt, gehen. Nicht darauf Radfahren, obwohl ich das immer wieder mal tue, auch nicht stehen, tu ich auch manchmal, auch darf ich mir keinen Stuhl darauf stellen, mich hinsetzen und tun, was auch immer eigentlich sitzend getan werden darf.
In Parkanlagen darf ich auf den dafür vorgesehenen Sitzbänken sitzen und mich auf den dafür vorgesehenen Wegen auf die dafür vorgesehene Fortbewegungsart fortbewegen, meistens ist dies Gehen. Ich darf die Grünflächen nicht betreten, dafür gibt extra vorgesehene Grünflächenabschnitte, Verweilzonen. Ansonsten darf ich Grünflächen ansehen.
Die Beispiele können vermutlich endlos erweitert und vertieft werden. Es lohnt sich auf jeden Fall darüber nachzudenken, wem der Öffentliche Raum eigentlich gehört, wo die Grenzen der Nutzung sind und welchen Regeln wir bei seiner Nutzung begegnen.
Wie wäre es aber damit: Der Öffentliche Raum als Demokratischer Raum. Das würde beinhalten, dass ich mitbestimmen kann, wie er gestalten wird, wie er genutzt wird. Ein Anfang dafür wäre Routinen der Raumnutzung zu unterbrechen um neue Sicht- und auch Nutzungsweisen des Öffentlichen Raums zu ermöglichen. Anregungen dazu gibt es ja.
Ankündigungen haben ihren Preis. Bei Gewista keinen geringen. Ankündigen kann nur, wer es sich finanziell leisten kann. Gleichzeitig darf beinahe ausschließlich nur an jenen Orten affichiert werden, die von der Gewista dazu – gegen Geld natürlich – zur Verfügung gestellt werden.
Somit bestimmt die Gewista welche Plakate öffentlich gemacht werden, bestimmt also auch die Gestaltung des Öffentlichen Raumes, reguliert ihn.
Natürlich, ein Öffentlicher Raum kann kein Regelfreier Raum sein. Da wäre zu viel verlangt, utopisch. Obwohl gerade mit shared spaces, also regelfreie Verkehrszonen, gute Erfahrungen gemacht worden sind. Er kann auch kein Rechtsfreier Raum sein.
Im Öffentlichen Raum sind mir nur bestimmte Verhaltensweisen möglich, die durch die Organisation desselbigen determiniert sind. Befinden sich auf einer Fläche Bänke, kann ich drauf sitzen. Sitzend kann ich lesen, sprechen, nichts tun, schlafen. Letzteres könnte ich besser, würde ich auf den Bänken liegen dürfen. Aber es sind Sitzbänke. Zunehmens wird das verstärkt auch dadurch deutlich gemacht, indem die Sitzbänke durch Armlehnen unterbrochen werden, so dass ich auf keinen Fall mehr liegen kann.
Auf einem Gehsteig darf ich, wie der Name schon sagt, gehen. Nicht darauf Radfahren, obwohl ich das immer wieder mal tue, auch nicht stehen, tu ich auch manchmal, auch darf ich mir keinen Stuhl darauf stellen, mich hinsetzen und tun, was auch immer eigentlich sitzend getan werden darf.
In Parkanlagen darf ich auf den dafür vorgesehenen Sitzbänken sitzen und mich auf den dafür vorgesehenen Wegen auf die dafür vorgesehene Fortbewegungsart fortbewegen, meistens ist dies Gehen. Ich darf die Grünflächen nicht betreten, dafür gibt extra vorgesehene Grünflächenabschnitte, Verweilzonen. Ansonsten darf ich Grünflächen ansehen.
Die Beispiele können vermutlich endlos erweitert und vertieft werden. Es lohnt sich auf jeden Fall darüber nachzudenken, wem der Öffentliche Raum eigentlich gehört, wo die Grenzen der Nutzung sind und welchen Regeln wir bei seiner Nutzung begegnen.
Wie wäre es aber damit: Der Öffentliche Raum als Demokratischer Raum. Das würde beinhalten, dass ich mitbestimmen kann, wie er gestalten wird, wie er genutzt wird. Ein Anfang dafür wäre Routinen der Raumnutzung zu unterbrechen um neue Sicht- und auch Nutzungsweisen des Öffentlichen Raums zu ermöglichen. Anregungen dazu gibt es ja.
Dienstag, 7. September 2010
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